Braunkohle: „Region bereit“

Braunkohle: „Region bereit“

Landrat Petrauschke fordert Erhalt der Arbeitsplätze in energieintensiver Industrie. Das wird er auch sagen, wenn am

26. Oktober der

Vorsitzende der Braunkohle-Kommission der

Bundesregierung

in den Rhein-Kreis Neuss kommt.

Rhein-Kreis Neuss.

Die Sicherheit, dass Strom auch künftig jederzeit verfügbar und preisgünstig ist, ist eine Bedingung, die vor der Festlegung eines Datums für die Beendigung des Braunkohleabbaus erfüllt sein muss. Diese Erwartungshaltung hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke an die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung der Bundesregierung („Braunkohle-Kommission“). „Dies ist zwingend notwendig um die rund 93.000 Arbeitsplätze in der energieintensiven Industrie im Rheinischen Revier erhalten zu können“, warnt Petrauschke vor einem möglichen Abwandern von Industrieunternehmen und den hiermit verbundenen gut bezahlten Arbeitsplätze. Solange keine ausreichenden Speicherkapazitäten vorhanden sind, kann die Versorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen nicht sichergestellt werden.

Am 26. Oktober wird Ronald Pofalla, einer von vier Vorsitzenden der Braunkohle-Kommission, auf Einladung des Landrates die Zwischenergebnisse der Kommission in einer Strukturwandel-Konferenz auf der Neusser Raketenstation diskutieren. Die Konferenz richtet der Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit dem Rhein-Erft-Kreis sowie den Kreisen Düren und Heinsberg aus. Den Kontakt zu Pofalla hatte Bundestagsabgeordneter Hermann Gröhe hergestellt.

„Ich danke Ronald Pofalla für die Bereitschaft, die Situation im Rheinischen Revier vor Ort mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu diskutieren. Die Region ist bereit, weiter ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Allerdings darf dies nicht zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen führen“, so Petrauschke.

Bei der Entscheidung müsse auch berücksichtigt werden, dass in den kommenden Jahren alle Atomkraftwerke vom Netz gehen. Die Braunkohle sei dann die einzige heimische Energiequelle, die eine Grundlast sicherstellen kann. Auch die schon realisierten Emissionsminderungen in der Braunkohleverstromung sollten honoriert werden.

„Ich werde mich weiter für einen Strukturwandel mit Augenmaß im Sinne der vom Kreistag im Juni beschlossenen Resolution einsetzen“, so Petrauschke. „Ein politisch festgelegtes Ausstiegsdatum darf nicht zu Verlust von vielen tausend Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im Rheinischen Revier führen.“

(Report Anzeigenblatt)