Historiker-Bilanz: erfolgreiches Jahr 2016

Historiker-Bilanz: erfolgreiches Jahr 2016

Der Meerbuscher Geschichtsverein hat in Zukunft viel vor – und freut sich über das Interesse der Mitbürger.

In seiner Jahreshauptversammlung blickte der Geschichtsverein Meerbusch im Büdericher Pfarrsaal St. Mauritius auf ein überaus erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Zugleich gab der Vorsitzende Mike Kunze einen Ausblick auf die Projekte des laufenden Jahres.

Im kommenden Jahr stehen für den Verein neben Vorträgen, Mundartabenden und Ortsführungen auch wieder besondere Herausforderungen auf dem Programm. Neben dem 34. Band der Geschichtshefte, die erstmals im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden sollen, steht die Arbeit an einem weiteren Band der Schriftenreihe auf dem Plan. In Form eines Buches sollen die bisherigen Forschungsergebnisse zur Geschichte von Haus und Kloster Meer zusammengefasst werden. Dabei soll aber nicht nur ein Überblick geschaffen werden, sondern auch dargelegt werden, welche älteren Forschungsergebnisse noch aktuell oder aber bereits überholt sind. Der interessierte Laie soll sich so einen vielschichtigen Überblick verschaffen können, der Forscher eine Basis für die weitere Arbeit gewinnen, erklärt Kunze das ehrgeizige Projekt, mit dessen Veröffentlichung ab Mitte 2018 gerechnet wird. Dass die Meerer Geschichte sich weiterhin ungebrochenen Interesses nicht nur in der Meerbuscher Bevölkerung erfreut, habe das vergangene Jahr bewiesen.

Denn die Mitglieder zeigten sich von den über 1.900 Besuchern der Ausstellung zu 850 Jahren Haus Meer, die zusammen mit Stadtarchiv und Rheinischem Verein für Denkmalpflege gestemmt wurde, gebührend beeindruckt. Auch über 850 Besucher der Vortragsreihe mit acht Veranstaltungen zur Meerer Geschichte waren ein herausragendes Ergebnis. Die drei Ortsbegehungen waren ebenfalls sehr gut besucht, wie auch die Mundartstammtische von Hans Spennes.

Die Präsenz des Vereins in den sozialen Medien erfreut sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit, was auf ein latentes Heimatinteresse der Bevölkerung schließen lasse, so Kunze, weshalb die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins wichtig sei.

Auch finanziell ist der Verein stabil, berichtete Schatzmeister Robert Rameil, den Kassenprüfer Hans Spennes für seine Arbeit lobte. Einstimmig entlasteten die Mitglieder ihren Vorstand und dankten für die vielfältige Arbeit. Im Anschluss hörten über 30 Gäste einen lebendigen Vortrag über die verwirrende Entstehungsgeschichte der christlichen Konfessionen im Gefolge von Luthers Reformation. Überrascht waren die Zuhörer etwa davon, dass es sogar mehrere protestantische Kölner Erzbischöfe gegeben hat, bevor deren Nachfolger aus dem bayerischen Herzogshaus dafür sorgten, dass das Land Kurköln ein fester Stützpfeiler der katholischen Kirche im Rheinland wurde. Spannend war auch, dass es teilweise Jahrzehnte nach 1517 noch unklar war, was denn nun lutherisch, katholisch oder reformiert zu sein genau bedeutete. Um die Situation zu verstehen, führt en Exkurse das Auditorium auch in die Politik und Verfassung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie Europas.

(Report Anzeigenblatt)