Osterather sind nicht zufrieden

Osterather sind nicht zufrieden

Am Donnerstag hatte die Stadt Meerbusch zur öffentlichen Ratssitzung in die Realschule Osterath geladen. Einziger Tagesordnungspunkt: der Konverter. Nach fast vierstündiger Sitzung war das Ergebnis nicht zufriedenstellend - vor allem aus Sicht der Bürger.

Nein, dieser Abend war für die Osterather Bürger nicht befriedigend. „Wir hätten uns einen Beschluss gewünscht“, „Augenwischerei“, „Wir fühlen uns von der Politik verar....“, diese und ähnliche Sätze waren nach der vierstündigen Sitzung unter den Bürgern zu hören, die mit großem Interesse der öffentlichen Ratssitzung in der Realschule Osterath gefolgt waren. Das Forum der Schule war übrigens bis auf den letzten Platz gefüllt, selbst an den Rändern standen Bürger, einige mit Transparenten, auf denen sie ihrem Unmut Luft machten.

Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Nein, es gab keinen Beschluss. Einig war man sich nur darin, dass man nun schnellstmöglichst eine fraktionsübergreifende, politische Lösung finden müsse, um den Konverter vor den Toren Osteraths abzuwenden. Ein Mediationsverfahren sei dafür eine gute Grundlage. Auch vertraue man auf die Landesregierung, dass sie verstärkt Einfluss nehme und das Schlimmste verhindern könne.

Das Problem: Die Zeit drängt! Denn Amprion erklärte - und das nur in einem Nebensatz -, dass man sich im „Engineering-Prozess“ befinde, was nichts anderes heißt: Der Bau des Konverters ist beim Partner Siemens schon längst in Auftrag gegeben. Wohin also, wenn „das Ding“ fertig ist? Also muss schnell ein Standort her. Bereits im Herbst diesen Jahres wolle Amprion den geeigneten Standort „safe“ haben.

Vertreter Amprions und der Bundesnetzagentur schlugen augenscheinlich in die gleiche Kerbe wie die Stadt: Man favorisiere die Dreiecksfläche/Kiesbebauung Kaarst. Doch Amprion gab auch ganz deutlich zu verstehen: Wird kein politischer Korridor für diese Fläche geöffnet, würde man ohne zu zögern auf die zweitbeste Alternative zurückgreifen - nämlich direkt vor den Toren Osteraths. Die letzte Option der Stadt seien dann nur rechtliche Schritte in Form einer Klage. „Sollte der schlimmste Fall eintreten, werden wir dies auch machen“, bestätigte die Bürgermeisterin. Rückendeckung erhielt sie dabei von Rechtsanwalt Siegfried de Witt

(De Witt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH aus Berlin, vertritt die Stadt in der Konverterangelegenheit

), der im letzten und vierten erstellten Gutachten einige Mängel sah, gegen die man im Ernstfall rechtliche Schritte einleiten könne.

Hoffnung sieht dabei irgendwie anders aus!

Das merkten auch die Osterather Bürger. Werner Damblon (CDU) rief die Fraktionen auf, politisch gemeinsam an einem Strang zu ziehen und eine Lösung zu finden. Die CDU hatte an diesem Abend eh einen schweren Stand bei den Osterathern. War es doch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der als Vorsitzender des Regionalrates nicht rechtzeitig interveniert und sich dadurch nicht ausdrücklich für die Dreiecksfläche Kaarst ausgesprochen hatte. Er hatte zur gestrigen Sitzung auch keine Einladung von der Stadt erhalten. Warum, fragten sich zahlreiche Bürger? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Übrigens, wird er auch nicht zur heutigen Demonstration (

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Stand bei Redaktionsschluss

) nach Osterath kommen.

Zurück zur Sitzung: Während Joachim Quass (Bündnis 90/ Die Grünen) das ganze Prozedere als „Ping -Pong-Spiel auf den Rücken der Bürger“ bezeichnete, konterte Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD), dass die Sozialdemokraten sowohl ihr Veto in der Regionalratssitzung eingelegt und für die Dreiecksfläche Kaarst gestimmt hätten - nur leider ohne Erfolg.

Siegfried de Witt versuchte zu beschwichtigen, den Konverter nicht als Wahlkampfthema auszuschlachten.

Am Ende einer vierstündigen Sitzung ist das Thema für den Standort des Konverters also immer noch unklar. Die Politik muss nun entscheiden - und das schnell. Ob ein Mediationsverfahren weiterhilft - das bezweifelten nicht nur Lokalpolitiker, sondern auch die Bürger, die mehr als frustriert und verärgert die Sitzung verließen.

(Report Anzeigenblatt)