Stadtweit Tempo 30 ?

Stadtweit Tempo 30 ?

Saubere Luft, weniger Lärm, mehr Sicherheit: Der Ortsverein Meerbusch des BUND hat einen Antrag beim Stadtrat auf stadtweites Tempo 30 eingereicht. Der ADFC in NRW geht noch weiter: Innerstädtisch soll es überall im Land eine Geschwindigkeitsbegrenzung geben.

Wer kennt es nicht: Büderich ist mal wieder verstopft, der Wagen bewegt sich keinen Zentimeter. Der Radfahrer nebenan auf dem Radweg ist zu beneiden. Man erkennt: Das ist ein Strümper, der sich in Büderich ein Eis gönnt. Und er war definitiv schneller unterwegs als der Fahrer im Auto.

Jetzt hat der BUND in Meerbusch den „Antrag auf flächendeckende Einführung von Tempo 30 innerhalb aller Ortschaften in Meerbusch“ beim Hauptausschuss eingereicht. Die Umweltfreunde sehen darin immense Vorteile: „Unter Verkehrsexperten ist die Reduzierung auf 30 km/h innerhalb der Städte schon länger ein Trend“, heißt es darin. Ein erheblicher Zeitverlust sei nicht zu erwarten. „Denn bei Tempo 30 erhöht sich die Fahrzeit nur unwesentlich: Auf einer Strecke von einem Kilometer liegt der Zeitverlust bei 40 Sekunden. Wenn man bedenkt, dass die meisten Autofahrten innerhalb von Ortschaften unter einer Länge von fünf Kilometern liegen, liegt die maximale Verzögerung bei knapp drei Minuten.“ Hinzu kommen nachvollziehbare Argumente, die Fluglärmgegner nur allzu bestens kennen dürften: Eine geringere Schadstoff- und Lärmbelästigung, mehr Lebensqualität in der Stadt, mehr Sicherheit auf den Straßen. „So enthält der durchschnittliche Anhalteweg bei Tempo 50 mit 27,7 Metern deutlich höhere Risiken als der wesentlich geringere Anhalteweg aus Tempo 30 mit nur 13,3 Metern.“

Und der BUND steht mit seiner Forderung nicht alleine da. Der ADFC in NRW geht sogar noch einen Schritt weiter: „Tempo 30 in Innenstädten – jetzt!“ lautet nicht weniger der Slogan – und das landesweit. Der Schwerpunkt der Forderungen des Radfahrvereins liegt folgend auch beim Radfahren. Dieses hätte sich in den vergangenen Jahren weltweit zum Trend entwickelt, die Städte und Kommunen hätten erkannt, „dass die Förderung des Radverkehrs eine Schlüsselfunktion für die nachhaltige Umgestaltung des Verkehrs und für lebenswerte Städte einnimmt“. „Trotzdem steigen immer noch viele Menschen lieber ins Auto, weil sie den Eindruck haben, nicht sicher und komfortabel Radfahren zu können“, so der ADFC in Nordrhein-Westfalen.

(Report Anzeigenblatt)