Vom Asylantrag bis zum Visum

Vom Asylantrag bis zum Visum

Ob Geschäftsleute aus Japan oder Flüchtlinge aus der ganzen Welt – die Ausländerbehörde des Rhein-Kreises Neuss hat alle Hände voll zu tun.

Auf dem Weg zu seinem Büro im Kreis-Hochhaus an der Lindenstraße ist das Durchkommen für Christoph Dauben und seine Kollegen oft schwierig: Zahlreiche Frauen, Männer und Kinder warten vor den Türen auf ihren Gesprächstermin bei den Mitarbeitern der Ausländerbehörde. Produktgruppenleiter Reinhard Winkler und sein 22-köpfiges Team merken täglich, dass die Zahl der Asylbewerber im vergangenen Jahr deutlich gestiegen ist.

Mehr als eine Million Flüchtlinge reisten im vergangenen Jahr nach Deutschland ein und stellten 476 000 Asylanträge. Das sind noch mehr als 1992 – damals zum Höhepunkt des Jugoslawien-Konfliktes waren es 430 000 Anträge.

„Unser Amt ist Ansprechpartner für alle, die eine Aufenthaltserlaubnis benötigen“, berichtet Reinhard Winkler. Auch Geschäftsleute aus Japan oder Arbeitnehmer aus Kuweit beantragen bei seiner Behörde ein Visum. Den größten Anteil machen aber zurzeit die 4 550 Asylbewerber aus: Sie kommen ins Kreishaus, um Bescheinigungen als Asylsuchende zu bekommen oder sich Aufenthalts-Titel ausstellen zu lassen, wenn das Asylverfahren positiv abgeschlossen wurde.

Christoph Dauben verstärkt das Team der Ausländerbehörde seit rund einem Jahr im Bereich Asyl. Nach Abschluss der Ausbildung zum gehobenen Dienst beim Rhein-Kreis Neuss im August 2015 war dies für ihn eine völlig neue Aufgabe und er war anfangs skeptisch, ob ihm die Arbeit liegen würde. „Doch ich wurde positiv überrascht“, blickt der 32-Jährige zurück und fügt hinzu: „Wir haben sehr viel Publikumsverkehr, und ich habe bisher überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Rund 98 Prozent unserer Besucher sind sehr freundlich. Die Menschen sind natürlich vor allem dann dankbar, wenn sie eine positive Entscheidung bekommen.“

Aber nicht alle Aufgaben sind einfach. So war Christoph Dauben Anfang des Jahres an einer Abschiebung beteiligt. „Die Entscheidung ist beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefallen“, berichtet er, „allerdings mussten wir sie durchsetzen und wurden mit der Wut und dem Frust der Abgeschobenen konfrontiert.“

Im Alltag zu Gute kommen dem Kreisinspektor seine Englischkenntnisse, die er im vergangenen Jahr bei einem längeren Aufenthalt in Australien und Neuseeland auffrischen konnte. „Wenn es um rechtliche Details geht, ist aber immer auch ein Dolmetscher dabei, um zum Beispiel ins Arabische zu übersetzen“, sagt Dauben. Er mag die Vielfalt seiner Arbeit: Jeder Fall ist anders, und seine Kollegen und er haben mit immer wieder unterschiedlichen Gesetzen zu tun – so wie zurzeit mit dem neuen Integrationsgesetz.

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Aktuell ist die Ausländerbehörde des Rhein-Kreises Neuss für insgesamt 25 500 Menschen in Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch und Rommerskirchen zuständig. Nur Neuss und Dormagen haben eigene Ausländerbehörden.

(Report Anzeigenblatt)