Große Leser-Aktion zum Weltrheuma-Tag

Große Leser-Aktion zum Weltrheuma-Tag

Rheumatoide Arthritis, Osteoporose, Arthrose, Gicht – Rheuma hat viele Namen. Denn hinter dem Begriff Rheuma verbergen sich über 100 verschiedene Krankheitsbilder – und Millionen Betroffene.

Mindestens fünf Millionen Menschen leiden hierzulande unter symptomatischen Arthrosen, mindestens vier Millionen unter Osteoporose und etwa 550.000 sind an rheumatoider Arthritis erkrankt. Zwar ist Rheuma bis heute nicht heilbar, doch die medizinische Forschung hat Therapien entwickelt, die das

Fortschreiten insbesondere der entzündlich-rheumatischen Erkrankung stoppen können. Voraussetzung dafür ist, die Krankheit möglichst früh zu erkennen, denn ein früher Therapiebeginn bedeutet mehr Lebensqualität durch bessere Behandlungsmöglichkeiten. Doch längst nicht alle Patienten profitieren von den modernen therapeutischen Angeboten. Die Hauptgründe: Ihre Krankheit wird erst spät erkannt oder sie werden nicht durch einen Rheumatologen betreut. Welche Behandlungsmöglichkeiten heute zur Verfügung stehen, wie man Rheuma früh erkennt und woran Betroffene die Qualität ihrer Therapie messen können, dazu informieren internistische Rheumatologen am Lesertelefon.

Es klingt paradox: Einerseits entwickeln sich die Beschwerden bei einer rheumatischen Erkrankung eher schleichend und die Betroffenen arrangieren sich mit den Symptomen, bis die Schmerzen stärker werden. Andererseits gilt eine möglichst frühe Diagnose als entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Doch was bedeutet „früh“? Prof. Erika Gromnica-Ihle, Ehrenpräsidentin der Deutschen Rheuma-Liga nennt einen Zeitraum von zwölf Wochen nach Krankheitsbeginn: „Startet die Behandlung innerhalb dieses therapeutischen Fensters, kann das Ziel einer Remission besser erreicht werden. Damit bezeichnen wir einen Zustand, in dem der Patient keine Zeichen einer Krankheitsaktivität mehr aufweist.“ Künftig müssten nach Aussage der Deutschen Rheuma-Liga deutlich mehr Patienten früher behandelt werden, um langfristige Folgeschäden wie Behinderungen, Erwerbsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.

„Beweglich bleiben und möglichst keine Schmerzen“ – so formulieren viele Betroffene ihre Erwartungen an die Rheumatherapie. Als Kriterien für eine erfolgreiche Rheumatherapie reicht das jedoch längst nicht aus. Wie gut eine Therapie anschlägt, kann heute exakt gemessen werden: Für die rheumatoide Arthritis beispielsweise haben Forscher ein Messinstrument namens DAS28 entwickelt. Liegt der DAS-Wert unter 2,6, ist die Krankheit weitgehend zum Stillstand gekommen. Um solche Therapieziele zu erreichen, werden heute verschiedene Bausteine der Behandlung individuell kombiniert. Eine Säule der Therapie bilden die Medikamente, deren Spektrum sich in den vergangenen Jahren um hochwirksame Mittel wie Biologika oder JAK-Hemmer erweitert hat. Doch Medikamente allein garantieren noch keinen Therapieerfolg. Mehrere Studien belegen eindeutig den Nutzen von nichtmedikamentösen Behandlungsverfahren wie Funktions- und Bewegungstraining oder Ergotherapie. Obwohl solche Angebote flächendeckend bestehen, werden sie nach Erkenntnissen der Deutschen Rheuma-Liga nicht auseichend genutzt. Prof. Erika Gromnica-Ihle sieht eine Ursache in der mangelnden Information der Betroffenen über die heutigen Behandlungsmöglichkeiten: „Gut informierte Patienten fordern sich selbst mehr, denn sie haben klar definierte Ziele vor Augen – und sie fordern von ihrem Arzt die bestmögliche Therapie, um sie zu erreichen.“

(Report Anzeigenblatt)