1. Städte

Note „1,0“ für Diakonie

Note „1,0“ für Diakonie

Mächtig stolz ist die Meerbuscher Diakonie über die jüngste Bewertung des medizinischen Dienstes der Kassen. Eine bessere Note hätte es nicht geben können. Aber es gibt noch mehr, über das sie sich freut – und ärgert.

In den Büroräumen der Diakonie Meerbusch herrscht zurzeit ein Hochgefühl: Der medizinische Dienst der Kassen hat der Diakonie in seiner Routineüberprüfung die Bestnote „1,0“ verliehen. Das macht die 20 Mitarbeiter um Schwester Paula Antunes „natürlich“ stolz. Und für die 155 „Kunden“ ist das selbstredend auch ein gutes Zeichen. „Fleiß, Qualitätsmanagement und Controlling haben wir verbessert“, erklärt die Leiterin der Diakonie Meerbusch. In den Vorjahren habe man sich immer im „Zweierbereich“ aufgehalten, doch mit viel „Arbeit“ habe man Kritikpunkt für Kritikpunkt der vergangenen Prüfungen „abgearbeitet“. Und es läuft so gut, dass die Diakonie Meerbusch an ihre Grenzen kommt. „Wir suchen dringend Mitarbeiter“, sagt Schwester Paula Antunes. „Die Kunden rennen uns die Türe ein.“ Gesucht werden Altenpfleger/innen, Krankenschwester und Krankenpfleger sowie Hilfskräfte, die eine Fortbildung für Behandlungspflege gemacht haben. „Wirtschaftlich stehen wir so richtig gut da“, sagt Pfarrer Wilfried Pahlke, der auch den Vorsitz der Diakonie Meerbusch bekleidet. Aber es gibt noch mehr, worüber sich die Diakonie Meerbusch freut. „Für die sozialpädagogische Betreuung von Flüchtlingen konnten wir drei halbe Stellen einrichten“, so Pahlke. Dabei gibt es mit Ute Bishop eine örtlich gebundene Stelle in Lank-Latum, mit Brigitte Erwig und Monika Metzner-Pietrzyk zwei halbe Stellen in Büderich. „Sie sollen in der Flüchtlingsunterkunft am Eisenbrand eingesetzt werden.“ Aktuell wisse aber noch keiner, wann es tatsächlich los geht. „Wir hoffen, dass wir in der kommenden Woche mehr von der Stadt Meerbusch erfahren“, so Pahlke. Am Eisenbrand ist die Flüchtlingsunterkunft für 200 Menschen nahezu fertiggestellt. Eine politische Entscheidung der Stadt Meerbusch betrauert die Diakonie allerdings: „Aufgrund des Engagements für Flüchtlinge hat sich die Stadt aus der Finanzierung der halben Stelle für das Ehrenamtsforum zurückgezogen.“ 5000 Euro Sachkosten würden aber weiterhin bezahlt. Um die „enorm wichtige“ Arbeit der Stelle dennoch aufrecht zu erhalten, sei die Diakonie Meerbusch in die Bresche gesprungen und zahle nun zehn Stunden monatlich der Ehrenamtskoordinatorin aus eigener Tasche. Brigitte Erwig, die diese Position inne hat, weiß, wie wichtig der Einsatz von Ehrenamtlichen im gesamten Stadtgebiet, in allen erdenkbaren Bereichen des Lebens in Meerbusch ist. Rund 250 Meerbuscher kümmern sich um Senioren, behinderte Mitmenschen, sind bei der Hospizarbeit tätigt, geben Schülernachhilfe, kümmern sich um noch jüngere Kids – und bringen sich für Meerbuscher noch in vielen, vielen Einsatzbereichen mehr ein.

(Report Anzeigenblatt)