Osterather fürchten Kosten

Die Stadt Meerbusch stellte den Osterathern ihre Pläne über den Bau von Flüchtlingsunterkünften und Sozialwohnungen vor. Die Sorgen der Anwohner: Kosten könnten auf die Anlieger überschwappen.

Wenn man mit dem Mikrofon vor dem Lautsprecher steht, dann „piept“ es – das war aber auch schon der einzige Krach, der bei der Info-Veranstaltung über den Bau von Flüchtlingsunterkünften in Osterath störte. In der Aula der Hauptschule am Wienenweg in Osterath stellten Michael Assenmacher, Baudezernent, und Frank Maatz, Sozialdezernent, lediglich rund 100 interessierten Anwesenden die Pläne der Stadt Meerbusch vor. Im Laufe der Veranstaltung lichteten sich sogar die Reihen. Die Projekte: An der Insterburger Straße in Osterath neben dem evangelischen Kindergarten (gegenüber der städtischen Feuerwache) entstehen zwei Gebäude durch die GWG. Geplant sind ein Massivbau für etwa 150 Flüchtlinge und ein Mehrfamilienhaus mit preiswerten Sozialwohnungen. Wenn diese Gebäude nicht mehr als Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge benötigt werden sollten, sollen die Wohnungen renoviert und von den Wohnungsbaugesellschaften zu klassischen Sozialwohnungen umgestaltet werden.

Rund 100 Osterather wohnten dem Info-Abend der Stadt Meerbusch in der Aula der Hauptschule bei.
Rund 100 Osterather wohnten dem Info-Abend der Stadt Meerbusch in der Aula der Hauptschule bei. Foto: Nele

Das zweite Projekt ist „In der Ivangsheide“. Am Kalverdonksweg in Osterath (zwischen Wienenweg und Bahnhaltestelle Kamper Weg) sollen auf städtischem Grund und Boden weitere 19 Reihenhäuser gleicher Bauart entstehen. Direkt hinter der heutigen Hauptschule, die demnächst die Kinder der Erwin-Heerich-Grundschule und der Barbara-Gerretz-Grundschule beherbergen wird, sollen pro Haus maximal zwölf Menschen Unterkunft finden, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. Die Anwohner interessierten mögliche Parkplätze, Kosten und Zugangswege. Auch die Möglichkeit, einen Trampelpfad bis zur Haltestelle Kamper Weg der Rheinbahn anzulegen, stand im Interesse der Anwohner. Michael Assenmacher musste „auch unter Zeugen“ ein Versprechen abgeben: Die zu dem neuen Areal führende Straße wird nicht den Anliegern als Erschließungskosten aufgebürdet. „Es wird ein Grünsteifen dazwischen kommen, so dass sie nicht direkte Anlieger sind“, so Assenmacher. Eine andere Sorge: Auf zu engem Raum könnte es zu Spannungen zwischen unterschiedlichen Kulturen kommen. Einige Besucher empfanden sogar den Platz vor allem für Alleinstehende zu klein. Sozialdezernent Frank Maatz sicherte den Anwesenden eine „sozialverträgliche Unterbringung“ zu. Osterather sollten einfach auf die Erfahrung der Stadtverwaltung vertrauen. Baubeginn soll nach jetzigen Planungen für das Areal am Kalverdonksweg im Dezember 2016 sein, Fertigstellung im August 2017. An der Insterburger Straße wird der Baubeginn für November 2016 anvisiert, die Fertigstellung für April 2018. Noch vor der Sommerpause der Meerbuscher Politik soll die nächste Info-Veranstaltung für Büdericher stattfinden, nach der Sommerpause für Strümper.

(Report Anzeigenblatt)