Reise bis zum „bayerischen Nizza“

Die Kooperationsreise des Ortskuratoriums Meerbusch und des Meerbuscher Kulturkreises war ein großer Erfolg. Und was sie nicht alles gesehen haben.

Das Ortskuratorium Meerbusch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Meerbuscher Kulturkreis begaben sich in diesem Jahr auf die Spuren der Wittelsbacher, die sich bis in das 12. Jahrhundert zurück verfolgen lassen. Die weit verzweigte Familie, die in schwierigen Zeiten pragmatische Lösungen für anstehende Probleme fand, hielt sich bis 1918 an der Macht.

„Für die Reisegruppe wurden einige Wittelsbacher besonders lebendig“, sagt Elisabeth Janssen vom Ortskuratorium Meerbusch.

Dazu gehörte mit Sicherheit Kurfürst Karl Theodor – Erbauer von Schloss Benrath – dessen Residenz in Mannheim die erste Station war. Als er in der Erbfolge zum Zuge kam, musste er seine Residenz nach München verlegen. Bei seinem Tod 1799 erwies sich seine junge Witwe für die Wittelsbacher Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken als Glücksfall. „Sehr mutig und emanzipiert setzte sie sich für den Weiterbestand der Dynastie mit Erfolg ein – gegen die Pläne ihrer Herkunftsfamilie, der Habsburger.“

Nach einer Übernachtung und einem geführten Spaziergang durch die gut erhaltene Altstadt des an der „Romantischen Straße“ gelegenen Nördlingen im Ries erreichten die Teilnehmer Neuburg an der Donau. Bei einem Besuch in Neuburgs Residenzschloss und im Schlossmuseum wurde ihnen die Geschichte der Wittelsbacher, vor allem des Pfalzgrafen Ottheinrich, der 1527 das Schloss im Stil der Renaissance umbauen ließ, veranschaulicht. 1542 wurde Pfalz-Neuburg lutherisch und die Schlosskapelle ist heute der weltweit älteste protestantische Sakralbau. Außerdem besuchte die Gruppe die 1607 erbaute Hofkirche, das Vorbild für die Andreaskirche in Düsseldorf.

Bei zwei ausgedehnten Rundgängen mit dem pensionierten Leitenden Baudirektor der Stadt München, Franz-Leopold Graf von Stillfried und Rattonitz, erfuhr die Gruppe, wie viele bedeutende Bauwerke der Wittelsbacher noch heute das Stadtbild prägen. „Die hochbarocke Theatiner-Hofkirche am Odeonsplatz ist dafür ein gutes Beispiel“, sagt Elisabeth Janssen. Sie wurde zum Dank für die Geburt von Max Emanuel von seinen Eltern gestiftet. Max Emanuel hat sich später als Feldherr bei der Errettung Wiens Verdienste erworben, außerdem war er der Erbauer von Schloss Schleißheim, das auch besichtigt wurde.

Besonders intensiv wurde Schloss Nymphenburg erlebt. Die Mutter von Max Emanuel erhielt das Gelände zur Geburt des Thronfolgers und baute es zusammen mit ihrem Mann, dem Kurfürsten Ferdinand Maria, zur Sommerresidenz vor den Toren Münchens aus.

Ein besonderes Kleinod im Schlosspark ist die Amalienburg: Sie gilt als eine der kostbarsten Schöpfungen des europäischen Rokoko.

Auf der Rückfahrt machte die Gruppe in Aschaffenburg Station, dem „bayerischen Nizza“, wie König Ludwig I. die Stadt wegen ihres südlichen Flairs nannte. Ein Stadtrundgang führte sie über die Mainufer-Promenade mit Blick auf das von Ludwig I. gestifteten Pompejanum, vorbei am imposanten Schloss Johannisburg in die Altstadt. Abschließend beeindruckte in der Stiftskirche und deren Museum Matthias Grünewalds „Beweinung Christi“ und der großartige „Magdalenenaltar“ aus der Werkstatt Lucas Cranach d.Ä..

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Die beiden Reiseleiterinnen, Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Meerbusch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Christa Ahrens-Wilke vom Meerbuscher Kulturkreis freuen sich über den guten Verlauf und die gesunde Rückkehr nach Meerbusch.

(StadtSpiegel)