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Achtung! Wildunfallgefahr!

Achtung! Wildunfallgefahr!

März erhöht Wildunfallgefahr. Wer Unfälle mit Paarhufern nicht bei der Polizei meldet, begeht in NRW nach dem neuen Landesjagdgesetz eine Ordnungswidrigkeit.

(LJV). Gerade im Frühjahr, nach dem Beginn der Sommerzeit, ist die Gefahr von Wildunfällen im Straßenverkehr besonders hoch. Darauf weist der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen hin.

"Im Winter befindet sich der Stoffwechsel unserer Wildtiere im Energiesparmodus", weiß Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des Landesjagdverbandes NRW.

"Das ändert sich jetzt schlagartig. Mit dem frischen Grün in der Natur verbessert sich das Nahrungsangebot für Reh, Hirsch und Co.

Diese werden jetzt sehr bewegungsaktiv, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Das gilt besonders in den Dämmerungsstunden morgens und abends. Durch die Zeitumstellung am Sonntag fällt in den kommenden Wochen auch der Berufsverkehr in diese Hauptgefährdungszeit. Wir bitten daher alle Kraftfahrer um erhöhte Aufmerksamkeit und angemessene Fahrgeschwindigkeiten!" Ist ein Wildunfall passiert, muss die Polizei umgehend informiert werden. In Nordrhein-Westfalen ist dies bei Unfällen mit allen Paarhufern, also Reh, Mufflon, Wildschwein und allen Hirscharten, sogar Pflicht. Wer dagegen verstößt, begeht nach dem neuen Landesjagdgesetz eine bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeit. Müller-Schallenberg: "Grundsätzlich sollte das Melden der Wildunfälle bei der Polizei aus Tierschutzgründen selbstverständlich sein!" Die Polizei informiert dann den örtlich zuständigen Jäger, der sich um die Bergung des toten Tieres kümmert oder sogar noch mit einem besonders ausgebildeten Jagdhund eine Nachsuche durchführt. Auch wenn Tiere vermeintlich unverletzt fliehen, haben sie oft innere Verletzungen, an denen sie später qualvoll sterben.

Die Überprüfung der Unfallstelle durch den jagenden Fachmann ist daher aus Tierschutzgründen unverzichtbar.

Die Jäger unternehmen darüber hinaus einiges, um die Gefahr der Wildunfälle zu mindern. Die Maßnahmen reichen vom Ausbringen von Wildwarnreflektoren oder Geruchsstoffen, die die Tiere von den Straßen fernhalten sollen, bis hin zum Bau von Wildzäunen. Auch verkehrsferne Wildäsungsflächen helfen, das Risiko zu mindern. Ausschließen lässt sich die Unfallgefahr jedoch nicht. So müssen Autofahrer in den kommenden Wochen in waldreichen Gebieten und an Wald-Feld-Grenzen mit mehr Wild auf den Straßen rechnen.

Fakten zu Wildunfällen:

- Jährlich sterben bundesweit etwa 30 Menschen bei Kollisionen mit Wildtieren. - Rund 2600 Menschen werden jährlich in Deutschland bei Wildunfällen verletzt. - Der Sachschaden wird bundesweit auf über 530 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)