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Das war der Tag der Patientensicherheit

Das war der Tag der Patientensicherheit

Einen Tag der Patientensicherheit gab es am Freitag im Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss.

Anlässlich des „Tag der Patientensicherheit“ vom Aktionsbündnis für Patientensicherheit e.V. informierte das Johanna-Etienne-Krankenhaus am 16.09. rund um das Thema Sicherheit im Krankenhaus. Um Szenarien wie beispielsweise eine Verwechslung mit einem anderen Patienten zu vermeiden, analysiert das Risikomanagement des Krankenhauses mögliche Fehlerquellen, die die Patientensicherheit gefährden könnten und baut kontinuierlich Maßnahmen, die diese vermeiden können, aus. Beispiele dafür sind die Einführung eines Patientenidentifikationsarmbands oder Maßnahmen, um die Übertragung von multiresistenten Keimen, auch MRSA genannt, einzudämmen. Interessierte konnten sich am Freitag im Foyer des Hauses von 10 bis 13 Uhr an verschiedenen Informationsständen über die Themen Medikamentensicherheit, Fehlermeldewesen und Hygiene informieren. Besonders spannend war die von dem Apotheker Herr Büttgen angebotene Überprüfung der eigenen Medikamentenlisten. So konnten versteckte Wechselwirkungen entdeckt und über eine korrekte Einnahme der verordneten Medikamente informiert werden.

Aktionsbündnis Patientensicherheit

Das bundesweit tätige Aktionsbündnis „Patientensicherheit“ wurde 2005 von Vertretern der Gesundheitsberufe, Patientenorganisationen aber auch Krankenkassen, Krankenhäusern und Einzelpersonen initiiert. Es erarbeitet Empfehlungen, die in unterschiedlicher Hinsicht dem Schutz von Patienten dienen und zeigt mögliche Fehlerquellen auf. Das Johanna-Etienne-Krankenhaus hat sich 2014 dem Bündnis angeschlossen und stellt die Vorbeugung von Schäden und die Sicherheit bei der Behandlung in den Mittelpunkt. Das bundesweit tätige Aktionsbündnis wird unter anderem getragen. „Unser Ziel ist es, dem Patienten rundum Sicherheit zu gewährleisten, Dies fängt bei der Aufnahme an, setzt sich beim Aufenthalt fort und hört bei der Entlassung auf “, führt Professor Dr. Jens Encke, Chefarzt Innere Medizin und Ärztlicher Direktor, aus. Dafür müsse man in erster Linie mögliche Fehlerquellen identifizieren. Hier setzt das systematische Risikomanagement des Hauses ein, welches mögliche Gefahren im Vorfeld bewertet und bearbeitet, sowie das Risikobewusstsein bei den Mitarbeitenden schärft.

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Maßnahmen für mehr Sicherheit im Krankenhaus

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat insgesamt drei klassische Faktoren herausgearbeitet, die die Patientensicherheit gefährden können: Falsche Medikamente, ein falscher Eingriff und die Verwechslung eines Patienten. Um einer Verwechslung vorzubeugen, erhält jeder Patient bei seiner Aufnahme ein personalisiertes Armband mit Code, das sogenannte Patientenidentifikationsarmband. Vor jeder OP wird zudem die zu operierende Stelle markiert und der Patient mehrmals nach seinem Namen gefragt. „Auf diese Weise wird das Risiko einer falschen OP oder des falschen Patienten minimiert“, sagt Jörg Kurmann. Um für die mehr als 50.000 Patienten jährlich eine besonders sichere Medikamentengabe zu gewährleisten, hat das Johanna-Etienne-Krankenhaus verschiedene Maßnahmen umgesetzt. So wird bei jedem Patienten die Vorab-Medikamenten-Einnahme abgefragt, um Wechselwirkungen auszuschließen. Bei täglicher Ausgabe von mehr als 4000 Tabletten besonders wichtig: Werden Tabletten gerichtet und zugeteilt, tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelbe Warnwesten mit einem entsprechenden Hinweis, um Ablenkungen und Störungen zu verhindern. Zusätzlich wird gegen Ende des Jahres eine Software installiert, welche ebenfalls die richtige Medikamentengabe überprüft. Dass eine fehlerhafte Gabe von Medikamenten verheerende Auswirkungen haben kann, zeigen verschiedene Studien. So fanden deutsche Wissenschaftler heraus, dass 6,5 Prozent aller Krankenhauseinweisungen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen bedingt waren. Die dadurch entstehenden Kosten der stationären Behandlungen betrugen rund 400 Millionen Euro. Bei 2 der eingewiesenen Personen, 26.000 Patienten, kam es in Folge dessen zu einem tödlicher Verlauf.

Zu den weiteren Maßnahmen des Krankenhauses zählen zudem die Sturz- sowie die Infektionsprävention. „Multiresistente Keime sind in Zeiten einer hohen Antibiotikagabe ein wichtiges Thema, das auch zukünftig aktuell bleiben wird“, sind sich beide Experten sicher. Daher hatte das Krankenhaus bereits im vergangenen Jahr mit umfangreichen Vorab-Screenings auf MRSA angefangen. So wird jeder Patient, der stationär aufgenommen wird, auf MRSA untersucht. „Dadurch können wir bereits im Vorfeld den Erreger gezielt behandeln und die betroffenen Patienten abschirmen, so dass wir eine Übertragung auf andere Patienten vermeiden können. Auf diese Weise kann die Ansteckungsrate gering gehalten werden“, so der Chef der hausinternen Hygienekommission, Prof. Encke.

Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit wird das Krankenhaus auch zukünftig alles daran setzen, um aus Fehlern zu lernen und sie zu vermeiden.

(Report Anzeigenblatt)