Jeden Zweiten stresst Straßenlärm

Jeden Zweiten stresst Straßenlärm

Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass für das Gehör dauerhafter Lärm besonders schädlich ist.

Deutschland hat ein echtes Hörproblem: 15 Millionen der über 14-Jährigen haben eine Hörschädigung. Anlässlich des Aktionstags „Tag gegen Lärm“ am vergangenen Mittwoch machte die KKH Kaufmännische Krankenkasse auf die Auswirkungen von Geräuschbelastung im Alltag aufmerksam. „Wenn wir ein Geräusch als störend empfinden, sprechen wir von Lärm“, sagt Marco Funke vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Mönchengladbach. „Diese Empfindungen sind allerdings sehr subjektiv. Deshalb findet Einer laute Musik störend und der Andere den Rasenmäher des Nachbarn.“

Umfragen zufolge ist Straßenverkehrslärm für die Mehrheit der Deutschen Störfaktor Nummer 1. Vor allem Großstadtbewohner werden nicht nur tagsüber, sondern auch nachts durch die ständige Geräuschkulisse belastet. Kontinuierlicher Lärm von Straßenverkehr oder Maschinen am Arbeitsplatz wirkt sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nur schädigend auf das Hörvermögen aus. Er belastet den gesamten Organismus. Stresshormone werden ausgeschüttet, der Blutdruck steigt und das Herz schlägt schneller. „Durch dauerhaften Lärm erhöht sich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung“, sagt Funke. Doch auch sehr kurze laute Geräusche wie Schüsse oder der Knall eines Silvesterkrachers können das Gehör kurzfristig schädigen.

Zur Vorbeugung von Hörschäden kann jeder beitragen: Entsprechender Hörschutz auf der Arbeit und bei Konzerten mit besonders lauter Musik ist Pflicht. Auch wenn es für manche Ohren erstaunlich klingt: Selbst leise Hintergrundberieselung von Radio oder Fernseher kann auf die Dauer eine Belastung für unser Gehör sein. Funke empfiehlt: „Gönnen Sie sich öfter eine Pause vom Alltagslärm.“

Welche Auswirkungen haben bestimmte Geräusche?

30–50 Dezibel beeinträchtigen Konzentration oder Schlaf.

z.B. Kühlschranksummen, Regen, leises Gespräch

Ab 85 Dezibel wird das Innenohr bei Dauerbelastung geschädigt.

z.B. LKW, Motorrad im Straßenverkehr

Ab 120 Dezibel ist eine Schädigung bei einmaliger Einwirkung möglich.

z.B. Presslufthammer, Trillerpfeife

(Report Anzeigenblatt)