Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: „Alle Standorte müssen weiter geprüft werden“: Keine Entwarnung bei Konverter

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: „Alle Standorte müssen weiter geprüft werden“ : Keine Entwarnung bei Konverter

Gäbe es keine Restriktionen als BSAB-Fläche, dann wäre nach Ansicht des Netzbetreibers Amprion die Dreiecksfläche zwischen der Autobahn A57, Bahnlinie und Landstraße L30 auf Kaarster Stadtgebiet der bestgeeignetste Standort für den umstrittenen Stromkonverter.

BSAB-Flächen sind „Bereiche zur Sicherung und zum Abbau oberflächennahe Bodenschätze“. Die Landesplanung sieht schon seit vielen Jahren für die Kaarster Dreiecksfläche im Regionalplan eine Kiesabbaufläche vor.

Landrat Petrauschke sieht noch keine Vorentscheidung für den Stromkonverter gefallen.
Landrat Petrauschke sieht noch keine Vorentscheidung für den Stromkonverter gefallen. Foto: M. Schiffer/Rhein-Kreis Neuss

Mit der erstmaligen Nennung der Dreiecksfläche als Favoriten in der Sondersitzung des Planungs- und Umweltausschusses des Kreises löste Amprion in dieser Woche eine hitzige Debatte aus. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke dämpft allerdings die Erwartung, dass damit eine Vorentscheidung bereits gefallen sei: „Eine schnelle Änderung der Landesplanung auf der Dreiecksfläche ist nicht möglich. Auch dafür ist ein aufwändiges Verfahren notwendig.“

Petrauschke wies auch darauf hin, dass das Gutachten von Amprion für die sieben Vorzugsstandorte noch nicht abgeschlossen sei. Dennoch sei es richtig gewesen, die Dreiecksfläche mit in das Prüfverfahren bei Amprion einzubeziehen, denn in Abwägung mit allen anderen sechs Vorzugsstandorten liegt hier mit 1 300 m der größte Abstand zur nächsten Wohnbebauung vor.

Über leichtfertige Äußerungen einiger Lokalpolitiker zeigte Petrauschke sich verärgert. „Nicht der Landrat hat es in der Hand zu entscheiden, wo der Konverter hinkommt, sondern hier steht Amprion in der Pflicht, durch transparente Offenlegung aller gutachterlichen Kriterien eine nachvollziehbare Auswahl zu treffen“, so Petrauschke. Verwundert habe er zur Kenntnis genommen, dass einige Lokalpolitiker öffentlich bereits einige Flächen ausgeschlossen haben. Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sollten nach Ansicht Petrauschkes die Parteien nicht „Schwarzer Peter“ spielen, sondern gemeinsam darum kämpfen, dass in einem rechtsstaatlichen Verfahren die Beeinträchtigungen für Bevölkerung und Umwelt so gering wie möglich ausfallen. Dieses rechtsstaatliche Verfahren sei im Übrigen auch für ein Planfeststellungsverfahren bei einer Auskiesung nötig. „Das Ergebnis der Verfahren, sowohl für den Konverterstandort wie für die Auskiesung ist noch offen.“

(Report Anzeigenblatt)